Autor: admin
Wir wünschen allen einen schönen Sommer
Erholen Sie sich gut, aber bitte nicht vergessen: Die Corona – Pandemie ist nicht vorbei – im Gegenteil, gerade baut sich eine neue Sommer-Welle auf. Was hilft: impfen – ob der erste, zweite, dritte oder vierte Stich.
Die Bundespolitik tut sich weiter schwer; sie hat die Impfpflicht abgeschafft (diese wurde ohnehin nie umgesetzt), die Empfehlungen für die Impfungen liberalisiert. Aber wie immer ist das System unendlich träge, und die Länder setzen oft nach Gutdünken um. Glaubwürdige und transparente Kommunikation und Aufklärung wären jetzt ganz besonders angesagt, hier sind gewaltige Defizite zu orten– denn nach zweieinhalb Jahren Pandemie kann man sich doch Anderes und Besseres erwarten.
Also, bitte lassen Sie sich impfen, und tragen Sie Masken wenn es eng wird – denn Wellen gibt es nicht nur im Meer.
In diesem Sinne, alles Gute
Wir Alle
Standard.at: Diskursforscherin Wodak über Impfpflicht-Aus: Schüttet das die Gräben zu?
Die Abschaffung der Impfpflicht sei nur die Spitze der Spaltung, sagt Sprachsoziologin Ruth Wodak. Der Schaden in der Gesellschaft sei schon viel früher entstanden
Es gehe um nicht weniger als den gesellschaftlichen Frieden, argumentierte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), als er die Impfpflicht ein für alle Mal abblies. Die hätte Familien, Vereine, gar die Bevölkerung gespalten, sagten er und ÖVP-Klubobmann August Wöginger diese Woche, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) schloss sich dem an.
Das Gesetz soll also fallen, der soziale Zusammenhalt wiederhergestellt werden. So zumindest der Plan. Doch ob die Lösung derart einfach ist, ist wohl fraglich – das glaubt auch Diskursforscherin Ruth Wodak. Im Gespräch mit dem STANDARD schätzt sie die Stimmung in der Bevölkerung ein, spricht über Wendepunkte und darüber, was es nun tatsächlich braucht, um Gräben zuzuschütten.
Unsicherheit und Unbehagen
Eines vorweg: Das Chaos um die Impfpflicht war nur die Spitze der Unzufriedenheit und damit der Spaltung, sagt sie. „Ich finde es reduzierend, wenn man das nun nur auf die Impfpflicht zurückführt und hofft, dass, wenn man diese außer Kraft setzt, sämtliche Konflikte verschwinden werden“, sagt Wodak. Denn: Längst sei eine „Gemengelage“ entstanden, die geprägt ist von Unsicherheit, Unbehagen und fehlender Orientierung.
Und zwar schon sehr früh, nicht erst im heurigen Jahr. Wodak spricht von einem diskursiven Wandel, der schon 2020 begonnen habe. „Wir alle haben im ersten Lockdown eine Bevormundung erlebt. Uns wurde gesagt, was wir zu tun haben, und dass wir bestraft werden, wenn wir das nicht machen.“ Da habe es eine Art „Eltern-Kind-Kommunikation“ gegeben, die der Bevölkerung suggeriert habe, sie werde beschützt.
Doch im Sommer 2020 mussten die Österreicherinnen und Österreicher plötzlich wieder erwachsen werden. Da stand plötzlich die Eigenverantwortung im Fokus. Und dann seien Schuldige für die Corona-Herbstwelle gesucht worden, sagt Wodak, die daran erinnert, dass es hieß, das Virus komme mit dem Auto vom Balkan.
„Der Punkt, wo sich die Stimmung wirklich gedreht hat“, so die Forscherin, sei gewesen, als der damalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) im Sommer 2020 die Corona-Ampel lang und laut ankündigte und der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kurz darauf „ihren geplanten zentralen Stellenwert vernichtet hat“, wie Wodak das formuliert.
Dieses Muster zog sich weiter, auch bei den Impfstoffen: „Da gab es viele Ankündigungen, dann folgte Chaos“ – darüber, wer welchen Impfstoff wann bekommt und wie die Dosen ins Land gebracht werden sollen. „Da wurden wieder Schuldige gesucht: die EU, der Herr Auer, der Impfbasar“, sagt Wodak. „Die Kurz-Regierung hat die wichtigsten Punkte der Krisenkommunikation nicht erfüllt: Transparenz, Glaubwürdigkeit, Offenheit und Dialogorientierung.“ All das habe die Glaubwürdigkeit massiv geschädigt.
Bevölkerung im Wechselbad der Gefühle
Das schlägt sich freilich auch auf die Stimmung der Bevölkerung nieder. Längst hat sich gedreht, was als vorsichtig oder übervorsichtig gilt, was eine Verharmlosung sei, wer als Leugner oder Leugnerin abgestempelt wird. Da gebe es einerseits „Gewöhnungseffekte“, glaubt Wodak, andererseits habe die Politik zu schlecht erklärt, was Impfungen tatsächlich leisten können. „Dass man trotz Impfung Covid bekommen kann, hat zunächst viele erschüttert“, sagt sie, da sei viel zu spät etwas Orientierung gegeben worden.
Andererseits hätten die Menschen schlicht den Überblick verloren, welche Regeln wann und wo gelten würden und wie diese wissenschaftlich begründet werden. „Wenn ich nicht ständig Zeitung lese oder am Fernseher picke, denke ich mir: Was stimmt denn jetzt?“
Gesundheitsminister Rauch betont jedenfalls seit seinem Amtsantritt, dass er Ruhe in die Krisenbekämpfung bringen wolle. Wiederholt sagte er, es sei Zeit für einheitliche, nachvollziehbare Maßnahmen. Könnte sein neuer Stil der Ausweg aus der Kommunikationskrise der Regierung sein?
Wodak klingt da eher skeptisch. „Die Glaubwürdigkeit muss wiederhergestellt werden“, sagt sie, „dazu braucht es Transparenz, Offenheit und mehr Orientierung.“ Wenn dann aber klar wird, dass nicht einmal die Impfpflichtkommission vom Aus der Impfpflicht informiert wurde, trage das dazu nicht bei. Stattdessen müsse man verständlich machen, warum ausgerechnet jetzt, wo die Zahlen wieder rasant steigen, mit Ausnahme von Wien überall quasi alle Maßnahmen ausgesetzt sind „und vor allem vulnerable Gruppen sich zurückziehen müssen“, sagt Wodak.
FPÖ als Gewinnerin der Krise
Momentan seien es eigentlich nur die Freiheitlichen, die von der Situation profitieren würden. „Die FPÖ ist auf den Anti-Maßnahmen-Zug aufgesprungen“, sagt Wodak, „gegen ‚die da oben‘, gegen die Eliten, die Wissenschaft, gegen den Journalismus“. Die FPÖ habe das Unbehagen in der Bevölkerung instrumentalisiert. „Und plötzlich sahen wir bekannte Neonazis, die mit ‚nur‘ unzufriedenen Menschen marschiert sind“. Nun hätten die FPÖ und ihre Anhängerschaft das Gefühl, „unser Protest hat gewirkt“, sagt Wodak.
Und das kann Folgen haben, auch für andere gesellschaftliche Diskurse. „Wir kennen diese Muster der FPÖ und anderer rechtsextremer Gruppen“, sagt Wodak und meint damit die Instrumentalisierung der Unzufriedenen. Dieses Muster könne sich nun auch auf andere Krisen übertragen, etwa die Klimakrise, die Teuerung, die Inflation. „Wenn diese Krisen nicht besser gemanagt werden, wenn es keine Glaubwürdigkeit, keine Dialogorientierung und keine Transparenz gibt, dann werden bald Gelbwesten auf der Straße zu sehen sein.“
(Gabriele Scherndl, 28.6.2022)
https://www.derstandard.at/story/2000136883299/diskursforscherin-wodak-ueber-impfpflicht-aus-schuettet-das-die-graeben-zu?ref=article
Paul-Watzlawick-Ehrenring 2022 geht an Ruth Wodak
Österreichische Sprachsoziologin und kritische Diskursforscherin erhält renommierte Wissenschaftsauszeichnung der Wiener Ärztekammer
Wien (OTS) – Die Sprachsoziologin und kritische Diskursforscherin Ruth Wodak ist Preisträgerin des Paul-Watzlawick-Ehrenrings 2022 der Ärztekammer für Wien. Wodak wurde durch ihre kritische Diskursanalyse bekannt und erlangte durch ihre Arbeiten zu Kommunikation in Institutionen, Identitätspolitik, Gender Studies, politischen Diskursen, Populismus und Vorurteilsforschung internationale Bekanntheit. ****
Unter anderem analysierte Wodak die politische Rhetorik und antisemitische Argumentation im Zuge der „Waldheim-Affäre“. 1996 wurde sie als erste Sozialwissenschafterin mit dem Wittgenstein-Preis ausgezeichnet.
1999 folgte eine Forschungsprofessur an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, ab 2004 war sie als „distinguished professor“ an der University of Lancaster (UK) tätig. Daneben hatte sie zahlreiche Gastprofessuren inne, unter anderem in Stanford (USA), Carleton (Kanada) und Uppsala (Schweden). Letztere verlieh ihr auch ein Ehrendoktorat, ebenso wie die Universitäten Örebro (Schweden) und Warwick University (UK).
Seit 2020 ist Ruth Wodak Ehrensenatorin der Universität Wien. 2022 wurde ihr auch der „Bruno-Kreisky-Preis“ für das publizistische Gesamtwerk verliehen.
„Die Forschungen von Ruth Wodak sind heute aktueller denn je“, ist sich die Juryvorsitzende Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum mit den Juroren einig, „müssen wir doch in unseren Tagen wieder schmerzhaft erleben, wie aggressive politische Rhetorik in Gewalt und Krieg münden. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass die Wahl auf diese international renommierte Wissenschafterin gefallen ist.“
Der Paul-Watzlawick-Ehrenring der Ärztekammer für Wien ist eine Hommage an den großen österreichischen Kommunikationstheoretiker, Psychotherapeuten und Mitbegründer der Theorie des radikalen Konstruktivismus, Paul Watzlawick. Den Ehrenring erhalten Persönlichkeiten, die in ihrem Werk und in ihrer Forschung jenen disziplinübergreifenden, humanistischen Ansatz verfolgen, der Paul Watzlawick auszeichnete.
Designed von der Meisterklasse Paolo Piva
2022 wird der Ehrenring zum bereits 13. Mal vergeben. Die bisherigen Ringträger sind: Peter L. Berger (†), Aleida Assmann, Rüdiger Safranski, Friedrich Achleitner (†), Walter Thirring (†), Ruth Klüger (†), Konrad Paul Liessmann, Franz Schuh, Hartmut Rosa, Ulrike Guérot, Robert Pfaller und 2021 die Komplexitätsforscher Peter Klimek und Stefan Thurner.
Der Paul-Watzlawick-Ehrenring wurde von der Meisterklasse Paolo Piva der Universität für angewandte Kunst Wien im Rahmen eines Wettbewerbs designed und erinnert an eine Möbius-Schleife.
Der Jury 2022 gehören, neben der Juryvorsitzenden Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum, Michaela Fritz, Paulus Hochgatterer, Thomas Macho, Brigitte Hütter, Claudia van der Linden, Rainer Nowak, Heinz Sichrovsky und Christoph Thun-Hohenstein an. Erhard Busek, Mitgründer des Paul-Watzlawick-Ehrenringes und langjähriger Juryvorsitzender, verstarb wenige Tage vor der Wahl. Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres: „Dem großen Engagement von Erhard Busek ist es zu verdanken, dass sich der Paul-Watzlawick-Ehrenring zu einer der wichtigsten Wissenschaftsauszeichnung in Österreich etabliert hat. Und Ruth Wodak ist eine würdige Preisträgerin ganz im Sinne von Erhard Busek.“ (hpp)
(S E R V I C E – Der Paul-Watzlawick-Ehrenring für Ruth Wodak wird im Herbst 2022 vergeben. Der Präsident des Bruno-Kreisky-Forums, Rudolf Scholten, wird die Laudatio halten. Ort und Zeitpunkt werden rechtzeitig bekanntgegeben.)
Steigende Corona-Zahlen: Dringender Appell der Bürgerinitiative Wir Alle für energische Gegenmaßnahmen
In welche Richtung geht das Pandemie-Management in den nächsten Wochen?
Die ProponentInnen der Bürgerinitiative Wir Alle, die aktiv für eine Erhöhung der Corona-Impfrate in Österreich eintritt, sind über die jüngsten Entwicklungen der Corona-Pandemie und über die Tatenlosigkeit der Regierung bestürzt. Sie mahnen dringend ein energisches Vorgehen gegen die massiv steigenden Infektionszahlen an: Die Sieben-Tages-Inzidenz in Österreich erreicht internationale Höchstwerte. Täglich sterben viele Menschen (40 Corona-Tote pro Tag kann man nicht verharmlosen). In den Spitälern wird es immer knapper, das Personal ist ausgelaugt und verzweifelt.
Niemand versteht angesichts der drastisch steigenden Infektionszahlen, warum nicht gegengesteuert wird, warum man nicht bewährte Modelle der Infektionsreduktion wie jenes in Wien einfach bundesweit übernimmt. Und wenn schon nicht reagiert wird, dann hätten Wir Alle gerne eine stichhaltige Begründung! So fühlen sich viele einfach nicht mehr als Gefährdete wahrgenommen und ernstgenommen, ob Risikopatient*innen, ob Gesundheitspersonal oder Kinder. Kommissionen sind wichtig und sinnvoll, aber Ergebnisse gehören kommuniziert, gebündelt und vor allem zügig umgesetzt, sonst sind die Gremien entbehrlich.
Impfpflicht. Die Hintergründe und die Sinnhaftigkeit der Aussetzung der Impfpflicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt hätten der Bevölkerung verständlicher nahegebracht werden sollen. Gleichzeitig hätte die weiter bestehende dringende Impfempfehlung besonders betont gehört. Denn das Virus macht keine Pause und die Impfung bleibt die entscheidende Maßnahme, um die Krankheitslast durch COVID zu reduzieren.
Corona-Sommer. Es ist an der Zeit, nun vor dem dritten Corona-Sommer,
- Einen konkreten Plan für Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Wann können Wir Alle mit klaren Worten und klaren Taten rechnen?
- Eine klare und offene Kommunikation zu etablieren, wie es so oft schon versprochen wurde
- und offen zuzugeben, wo Schwächen liegen und Pläne vorzulegen, wie diese Schwächen bekämpft werden können. Zu viele Baustellen, wie z.B. das intransparente und unvollständige Datenmanagement, sind aufzuarbeiten.
- An einem Strang zu ziehen und nicht aus politischem Kalkül querzutreiben.
Kurz gesagt: Es geht um die richtigen und sinnvollen Maßnahmen und nicht um populistische Politik wegen kommender Wahl-Auseinandersetzungen.
Wissenschaftliche Expertise und nicht die Wirtschaftskammer sollte das Pandemie-Management leiten!
Wir Alle wiederholen, Impfen ist der wesentliche Baustein im Bekämpfen der Pandemie. Um einen neuerlichen heißen Herbst zu verhindern, wäre jetzt im März /April 2022 der Zeitpunkt, eine entsprechende Informationskampagne zu starten.
Wir Alle ärgern uns, wir protestieren gegen die Politik. Aber Wir Alle lassen uns impfen.
www.wiralle.at
Die namhaften ProponentInnen von Wir Alle sind der Kinder- und Jugendpsychiater Ernst Berger, der Impfexperte und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch, die Molekularbiologin Renée Schroeder, die Journalistin und Autorin Susanne Scholl, der Ökonom und Kulturhistoriker Walter Ötsch, die Autorin Eva Rossmann, der Kinderarzt und Soziologe Ferdinand Sator, der Mediziner Herbert Weltler (Impfberater des Landes Burgenland), der Informatiker Hannes Werthner und die Diskursforscherin Ruth Wodak.
APA Science – Initiative „Wir Alle“ bestürzt über tatenlose Regierung
Kurier – Corona – Initiative „Wir Alle“ bestürzt über tatenlose Regierung
Heute Nachrichten – Corona – Initiative „Wir Alle“ bestürzt über tatenlose Regierung
https://heute-nachrichten.eu/politik/corona-initiative-wir-alle-bestuerzt-ueber-tatenlose-regierung/
msn.com – Corona – Initiative „Wir Alle“ bestürzt über tatenlose Regierung
Wir Alle und Yes We Care – Im Gespräch mit Ernst Berger, Daniel Landau, Susanne Scholl, Hannes Werthner, 10.3.22, 18h
Scheinbar gibt es in der aktuellen Situation nur zwei Pole, auf der einen Seite zeigt die Regierung, dass diese mit einer verwirrenden und nicht nachvollziehbaren Krisenkommunikation bisher der Krise nicht gewachsen ist, weshalb man der Regierungspolitik misstraut und diese unglaubwürdig geworden ist, auf der anderen Seite besetzen ImpfgegnerInnen die Straße, kritisieren die Maßnahmen vehement und verbreiten obskure Verschwörungstheorien. Beide Seiten haben ein distanziertes Verhältnis zur Wissenschaft, die Regierung, da die die Wissenschaft nur dann benutzt, wenn es opportun ist oder nicht mehr anders geht, und VerschwörungstheoretikerInnen, die generell der Wissenschaft misstrauen und überall dunkle Mächte vermuten. Während etwa 42.000 ImpfgegnerInnen in Wien demonstrierten, erhielten am gleichen Tag exakt 79.559 BürgerInnen eine Schutzimpfung. 6.427.266 Menschen, das sind 71,95 Prozent der impfbaren Bevölkerung Österreichs, besitzen laut Sozialministerium ein aktives Impfzertifikat. Die Bekämpfung der Krise darf nicht parteipolitischen Interessen unterworfen werden. Es gibt die kritischen und reflektierten BürgerInnen, es gibt die Stimme der Mehrheit und der Vernunft. Sich impfen zu lassen, ist wichtig für sich selbst, um geschützt zu sein, und als Solidarität für die anderen, um niemanden zu gefährden.
Mutiert doch! Von Renée Schroeder und Ursula Schöberl
BSA-Gespräch mit Renée Schroeder, Herbert Weltler, Hannes Werthner und Ruth Wodak am 15.2. um 18 Uhr per Zoom
Univ.-Prof.in. Dr.in Renée Schroeder (Biochemikerin, emeritierte Professorin für Biochemie an der Universität Wien, Autorin „Alle Moleküle immer in Bewegung“ und „Was ist Leben? Die Geschichte des vielseitigen Moleküls RNA“, Mitbegründerin der Initiative „Wir Alle“)
Dr. Herbert Weltler (Allgemeinmediziner, Notarzt, Reisemediziner, niedergelassener Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankenheiten, Impfberater des Landes Burgenland, dem Bundesland mit der höchsten Impfquote in Österreich, und Mitbegründer der Initiative „Wir Alle“)
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hannes Werthner (Informatiker, emeritierter Professor für Informatik an der Technischen Universität Wien, Initiator des Wiener Manifests für Digitalen Humanismus, Autor „Perspectives on Digital Humanism“ und Mitbegründer der Initiative „Wir Alle“)
Univ.-Prof.in Dr.in Ruth Wodak (Sprachsoziologin, emeritierte Professorin für Diskursforschung an der Universität Wien und der Lancaster University, Autorin „Politik mit der Angst – Zur Wirkung rechtspopulistischer Diskurse“ und Mitbegründerin der Initiative „Wir Alle“)
Klartext: Schaden die Corona-Proteste der Demokratie? Gespräch mit Ruth Wodak, 9.2. um 18.30h
Pandemie fordert unsere Gesellschaft und ihre demokratischen Einrichtungen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Der Ruf der neoliberalen Apologeten nach einem „schlanken Staat“ ist zwischendurch verstummt. Die Menschen wollen einen starken, entscheidungsfähigen Staat, der entsprechende Regulierungen in Gang setzen und sie damit aus der Pandemie-Krise herausführen soll: einen Krisenretter-Staat. Diesen Auftrag erfüllt die Regierung als Repräsentantin der Gesellschaft.
Auf der anderen Seite fühlen sich viele Menschen in ihren Grund- und Freiheitsrechten eingeschränkt. Sie lehnen Maßnahmen und Regeln ab, bezeichnen sie als diktatorische Eingriffe in die persönliche Lebensgestaltung, misstrauen wissenschaftlichen Fakten und glauben an die große Verschwörungserzählung. Unbehagen schlägt in Wut und Hass um.
Befeuert werden diese Emotionen durch Rechtsextreme, Staatsverweigerer, Nazis und allen voran die FPÖ, die die Krise wie die Luft zum Atmen braucht. Tätliche Übergriffe, antisemitische Entgleisungen, bedrohliche Aufmärsche vor Kranken- und Pflegeeinrichtungen und schamlose Instrumentalisierung von Kindern durch ihre Eltern prägen die Proteste.
- Stehen wir vor einer Spaltung unserer Gesellschaft?
- Kippt unser demokratisches System?
- Steht eine emotionale Eskalation bevor?
- Befindet sich die Demokratie in einer Krise?
Diesen und ähnlichen Fragestellungen will die Grüne Akademie in ihrer Veranstaltung “Klartext: Schaden die Corona-Proteste der Demokratie?” nachgehen.
Unsere Gäste sind
- Ruth Wodak, Linguistin, Sprachsoziologin, Expertin für Identitätspolitik, Rassismus und Antisemitismus
- Andreas Peham, Politikwissenschafter, Rechtsextremismusexperte, Antisemitismusforscher und Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstand
- Christian Kozina, Gemeinderat der Grazer Grünen
Martin Hochegger, Moderation
Klartext: Schaden die Corona-Proteste der Demokratie?
Wann: 9. Februar von 18:30 bis 20:00 Uhr
Wo: Zoom-Meeting
https://us06web.zoom.us/j/86435863075?pwd=aEtaQkVxNlJqdTV4dVUwbks0RWZKUT09
Kenncode: 442563
Corona-Bürgerinitiative: Zehn Statements. Wir Alle stellen ihre Website vor
Die Bürgerinitiative Wir Alle, die aktiv für eine Erhöhung der Corona-Impfrate in Österreich und für eine Versachlichung der Pandemie-Debatte eintritt, hat nun eine eigene Website gegründet. Auf www.wiralle.at findet man aktuelle Statements, Videos und informative Links zur Covid-Diskussion. Überdies hat Wir Alle über das Portal change.org eine Unterschriftenaktion eingeleitet, mit der die Bürger ihre Unterstützung bekunden können: https://chng.it/5tdwWPHN6G
Die namhaften ProponentInnen von Wir Alle sind der Kinder- und Jugendpsychiater Ernst Berger, der Impfexperte und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch, die Molekularbiologin Renée Schroeder, die Journalistin und Autorin Susanne Scholl, der Ökonom und Kulturhistoriker Walter Ötsch, der Mediziner Herbert Weltler (Impfberater des Landes Burgenland), der Informatiker Hannes Werthner und die Diskursforscherin Ruth Wodak.
In zehn neuen Statements rufen die Wir-Alle-ProponentInnen nicht nur zur Corona-Impfung auf, sondern sie üben auch Kritik an Verschwörungstheorien sowie an der oft undurchsichtigen Corona-Politik der Bundesregierung:
- Viele Bürger ärgern sich über Versprechen und Ankündigungen der Regierung, die nicht eingehalten werden. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.
- Sie ärgern sich über ein Gesundheitssystem, in dem Ärzte und Ärztinnen kaum Zeit haben, mit Ihnen ausführlich zu sprechen. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.
- Sie ärgern sich, dass jene, die den Gesundheits- und Pflegebetrieb aufrechterhalten, nicht genügend anerkannt werden. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.
- Sie ärgern sich, dass in diesen schwierigen Zeiten die Reichen immer reicher werden und die Armen ärmer. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.
- Sie ärgern sich, dass uns allen zu wenig erklärt wird und daher vieles unverständlich bleibt. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.
- Sie ärgern sich über unsinnige Verschwörungstheorien. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.
- Sie ärgern sich über Wurmmittel-Behandlungsversuche. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.
- Sie ärgern sich, dass es in Österreich immer noch keine verlässlichen Daten zur Pandemie gibt. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.
- Sie ärgern sich, wie ungerecht es in vielen Bereichen zugeht. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.
- Sie ärgern sich, wenn Menschen von oben behandelt werden. Wir Alle ärgern uns auch. Und Wir Alle lassen uns impfen.