Corona-Debatte: Forderung nach Glaubwürdigkeit, Transparenz und Offenheit.

Wissenschaftler-Initiative firmiert jetzt als Plattform Wir Alle

„Es ist an der Zeit, sich einzumischen“: Der Aufruf von dreiWissenschaftlerInnen und dem Impfberater des Landes Burgenland, in der Corona-Debatte der Minderheit der Impfgegner und Verschwörungstheoretiker gegenüberzutreten, fand in Österreichs Medien und in der Öffentlichkeit breiten Widerhall. Die Initiative um Renée Schroeder (Molekularbiologin), Hannes Werthner (Informatiker), Ruth Wodak (Diskursforscherin) und dem Mediziner Herbert Weltler hat sich nun einen Namen gegeben: „Wir Alle“. Unter diesem Titel entsteht eine On-line Plattform mit intensiver Bürgerbeteiligung.

Über das Portal change.org wird ab sofort eine Unterschriftenaktion eingeleitet, mit der die Bürger ihre Unterstützung bekunden können. Weitere Aktivitäten werden folgen. Die Initiatoren von Wir Alle wurden mittlerweile bereits von vielen anderen ähnlich gelagerten Initiativen aus der Zivilgesellschaft angesprochen. Gemeinsames Ziel: Es geht uns, abgesehen von einem dringenden Aufruf zum Impfen, um eine „Versachlichung der Debatte“ über den Umgang mit der Covid-Pandemie.

Als Grundpfeiler der Krisenkommunikation seien Glaubwürdigkeit, Transparenz, Offenheit und Dialog-Orientierung dringend notwendig. Die wichtigsten Punkte:

Differenzierung statt Polarisierung, Verständliche Kriterien zur Entscheidungsfindung und entsprechende Erklärungen, Mehrsprachige Informationen, Eingeständnis von Fehlentscheidungen wie auch Entschuldigung bei Fehlinformationen, Verständlicher Wissenstransfer als Grundlage von Dialogbereitschaft.

Die vier InitiatorInnen von Wir Alle halten fest: „Wir sind nicht die Experten für Corona-Maßnahmen–aber wir sind der festen Überzeugung, dass man der wissenschaftlichen Evidenz folgen soll (und die ist eindeutig). Vor unserem methodischen Hintergrund haben wir absolutes Vertrauen in die Arbeit der involvierten ExpertInnen in der Epidemiologie, Medizin, Virologie, Statistik, Simulation, Psychologie, Pädagogik, etc. Sie arbeiten entsprechend wissenschaftlicher Standards und werden im wissenschaftlichen Prozess entsprechend evaluiert, kritisiert (und auch falsifiziert).“

Besonders wichtig ist den InitiatorInnen die Forderung nach mehr Transparenz in der Debatte: Das Gesundheitsministerium muss als oberste Behörde dafür sorgen, dass mit einer genauen und verbesserten Datenlage über die Wirksamkeit der Impfstoffe, relevante Nebenwirkungen, verbindliche Zahlen über die Anzahl von Geimpften und Ungeimpften in den Spitälern eine Versachlichung in der öffentlichen Diskussion eintritt. „Offene Briefe“ von ÄrztInnen müssen mit einer wissenschaftlich fundierten Datenlage entkräftet werden, um Spekulationen und Verunsicherungen entgegenzuwirken.

Wie groß die Mehrheit der Impf-Befürworter im Lande ist, wird anhand der aktuellen Zahlen deutlich: Mehr als 6,16 Millionen Menschen (68,98 Prozent der österreichischen Bevölkerung) haben ein aktives Impfzertifikat (Stand: 16. Dezember); 6,5 Millionen Menschen oder 73 Prozent der Gesamtbevölkerung haben zumindest eine Impfung bekommen. Dagegen nimmt sich die Zahl von 44.000 Gegendemonstranten am letzten Samstag in Wien und von einigen Tausend in den Bundesländern verschwindend gering aus.

Die Plattform Wir Alle unterstützt den Plan, am 19. Dezember (18.30 Uhr) in Wien ein Lichtermeer zum Gedenken an die bisher mehr als 13.000 Corona-Toten in Österreich und als Kontrapunkt zu den Corona-Demonstrationen durchzuführen (Abstand halten, Maske tragen, Anreise ohne „Pulkverhalten“, PCR-Test bzw. 2G+).

Renée Schroeder, Ruth Wodak, Hannes Werthner und Herbert Weltler stehen gerne für Interviews zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung.

Was sagen die Medien?

  • Corona – Wissenschafter-Initiative gründet Plattform „Wir Alle“
    >> APA Science
  • Wissenschaftler-Initiative heißt nun „Wir Alle“
    >> ORF Science
  • Corona-Pandemie: Wissenschafter-Initiative ruft zur Impfung auf
    >> Wiener Zeitung
  • Belastung, Misstrauen, Polarisierung – Wie verändert das Virus unsere Gesellschaft?
    >> ORF 2, Im Zentrum
  • Reden, nicht diffamieren: „Im Zentrum“ auf ORF 2 über eine gespaltene Gesellschaft
    >> Standard online